Open Meisterschaften

Am 01. Juni wars soweit. Die Österreichischen Open Meisterschaften der 2. Liga wurden in Gleisdorf ausgetragen. Dieses Turnier wurde als Fusion zwischen Disc Fiction Klagenfurt und dem streirischen Team GTV gespielt. Einmal als Außenseiter, einmal als Mitfavorit gehandelt. Die Fusion mit GTV versprach zwar ein physisch harmonisches Team, doch wir waren weder eingespielt noch hätten wir in letzter Zeit die nötige Erfahrung im 7-gegen-7-Geschäft sammeln können. Auf beiden Seiten der Spielgemeinschaft fehlten außerdem verlässliche Spieler. Vier weitere Ausfälle im Verlauf des Turniers verhinderten somit endgültig unser Vorhaben, den hohen Erwartungen gerecht zu werden. Der Aufstieg blieb uns letztlich ebenso erspart wie das Podest – Rang 4 von 8.

Mit dabei waren…

Christian Frischenschlager, Gerwald Gindra-Vady, Michael Kulmer, Patrick Visotschnig, Rene Höfler und Timon Scheuer sowie Christoph Blasch, Daniel Morak, Hermann Hans, Karl Markut, Markus Sorger, Michael Topp, Spencer Ross und Thomas Kruggel im gemeinsamen Team, außerdem noch jede Menge Kolleginnen und Kollegen aus beiden Lagern als Fangemeinde.

Noch zu erwähnen…

Gestartet wurde in das Turnier mit einer dringend notwendigen Kennenlernrunde und einer taktischen Abstimmung. Schnell war eine erste Herausforderung gestellt: Zuviele Köche verderben den Brei. Die Zusammenarbeit aller Coaches als Captains war zwar gut gemeint und durchaus fruchtbar, in der Hitze des Gefechts aber nicht immer effektiv und konsistent. Für den Anfang schien die ohne Zweifel vorherrschende Harmonie jedoch zu genügen.

Im ersten Spiel warteten mit Dreh&Trink Wien die Absteiger aus der ersten Liga. Doch sie waren von Abgängen geschwächt und uns physisch definitiv unterlegen. So hatten sie von Anfang an mit unserer Man-Defense zu kämpfen. Wir standen eng am Gegner und brachten immer Druck auf die Scheibe. Mängel erlaubten wir uns hauptsächlich in der Offense und nach einem kurzen Umstellungsversuch auf Zonen-Verteidigung. Am Ende setzten wir uns aber recht klar mit 13:7 durch.

Das zweite Spiel hielt uns die Discoboyez Wien bereit, die zweite Mannschaft eines Erstligisten. Engagierter Nachwuchs gespickt mit erfahrenen Größen des Scheibensports. Physische Überlegenheit schien hier nicht allgemein gültig und der anfängliche Übermut in unserem Handling wurde schnell bestraft. Erst in der zweiten Halbzeit gelang es uns, jene Einzelspieler-Duelle zu forcieren, in denen wir einen Vorteil wähnten. Erst dadurch konnten wir den grandiosen Kampfgeist der Gegner ein wenig brechen und das Spiel mit 13:8 für uns entscheiden.

Im dritten und aufgrund des Spielmodus entscheidenden letzten Poolspiel wartete mit Styrian Hurricane jedoch eine für  kaum eingespielte Teams wie uns zu große Herausforderung: eine gut aufgestellte Zonenverteidigung. Das Spiel selbst war wohl eine unansehnliche Partie. Beide Seiten verloren Scheibe für Scheibe, Nerv für Nerv. Aber Ideenlosigkeit und mangelndes Vertrauen zwischen Handling und Cutter schien bei uns einen Tick markanter und spielte den Gegnern buchstäblich in die Hände. Ohne Zweifel sind der gegnerischen Seite vereinzelt strittige Calls, unnötige Diskussionen und immer wieder taktische Zeitverzögerung anzulasten. Aber am Ende schien doch der eingespielte und unermüdliche Einsatz der Ruprechter das Spiel zu entscheiden. Dort zeichneten sich mit Felix Mehsner und Marian Stoschitzky allen voran zwei ehemalige Jungs des Gleisdorfer Turnvereins aus und wurden durch andere wackere Kämpfer ergänzt. Am Ende eine schmerzlich knappe und dennoch verkraftbare Niederlage, mit der wir ins Abendessen und den oberen Powerpool starteten.

Noch war alles drin. Zwei Siege hätten uns den Meistertitel bescheren können. Aber nun fielen ausgerechnet die beiden U23-Nationalteamspieler Patrick Visotschnig und Rene Höfler aus. So hatten wir nun gegen Senf Graz unerwartet hart zu kämpfen. Einmal mehr brauchte unser Handling zu lange, um das Risiko weiter Pässe richtig einzuschätzen und schnell mussten wir einem 3:7-Rückstand hinterherlaufen. In der zweiten Hälfte legten wir jedoch eine grandiose Aufholjagd hin. Am Ende hielten die Nerven unserer jungen Gegner jedoch stand und uns blieb eine 10:12-Niederlage und zwei weitere Ausfälle als Bilanz – Markus Sorger und Thomas Kruggel.

An dieser Stelle kam uns der Spielmodus endgültig in die Quere. Denn die Chance auf das Podest war damit vorzeitig vertan. Trotz dezimierten Kaders gelang es uns im letzten Spiel gegen den späteren Meister aus Klosterneuburg über weite Strecken zu bestehen. Laufintensiv und knapp sollte es werden, am Ende aber erneut eine Niederlage – 10:13.

Egal ob es die Ausfälle waren, die fehlende Abstimmung zwischen den Einzelspielern, fehlende Angebote oder schlichtweg riskante Wurfentscheidungen – wir waren knapp gescheitert. Doch in Summe durften wir auf ein Wochenende zurückblicken, in welchem wir uns in jedem Spiel kämpferisch und gefährlich präsentiert haben. Es machte Spaß und definitiv Lust auf mehr Raabtal Carinthians!